Einführung: Einsamkeit als neuartiger Problematisierungsfall im digitalen Kapitalismus -- Das Leiden am Alleinsein. Einsamkeit im sozialen Kontext -- Chronische Einsamkeit als Risikofaktor – Merkmale und Befunde der empirischen Forschung -- Die Massenmedien als Instanz der Problemverbreitung -- Grenzen und Chancen der aktuellen Medikalisierung -- Die Verbreitung und Verteilung der Einsamkeit – aktuelle Tendenzen -- Covid-19 und das Einsamkeitsproblem: Verstärkung oder Relativierung? -- Ansätze zu einer eigenständigen Politik der Einsamkeit -- Grenzen der Intervention. Zur Unlösbarkeit des Einsamkeitsproblems.
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Intro -- Was Sie in diesem essential finden können -- Inhaltsverzeichnis -- 1 Einführung: Einsamkeit als neuartiger Problematisierungsfall im digitalen Kapitalismus -- 2 Das Leiden am Alleinsein. Einsamkeit im sozialen Kontext -- 3 Chronische Einsamkeit als Erkrankungsrisiko - Merkmale und Ergebnisse der empirischen Forschung -- 4 Die Massenmedien als Instanz der Problemverstärkung -- 5 Grenzen und Chancen der Medikalisierung -- 6 Die Verbreitung und Verteilung der Einsamkeit - aktuelle Daten und Tendenzen -- 7 Das Einsamkeitsproblem in Zeiten der Pandemie: Verstärkung und Normalisierung -- 8 Ansätze zu einer eigenständigen Politik der Einsamkeit -- 9 Grenzen der Intervention. Zur Unlösbarkeit des Einsamkeitsproblems -- Was Sie aus diesem essential mitnehmen können -- Literatur.
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Der vorliegende Beitrag setzt an der Beobachtung an, daß rechtsextremes Handeln in der deutschen Sozialwissenschaft so gut wie nie als Fall sozialer Abweichung angesehen wird. Dies betrifft auch die Bedingungs- und Motivationsseite, weit mehr aber noch den Prozeß der Reaktion und Kontrolle. Die seit den 70er Jahren auch hierzulande populären Einsichten der interaktionistischen Devianzforschung mit der Betonung der Stabilisierungsfunktion negativer Sanktionen für den Verlauf gesellschaftlich abgelehnten Verhaltens bleiben im Bereich der Extremismusanalyse durchweg ungenutzt. Der regelmäßige Verzicht auf die Analyse des rechten Extremismus aus der Perspektive der neueren Devianz- und Stigmatheorie steht im folgenden Kontext: Offenkundig gibt es die schon vermuteten politischen Gründe dafür, die Ausgrenzung rechter Extremisten, jedenfalls der Erwachsenen, auf keinen Fall in eine kritische Perspektive zu rücken. Die Vergabe des Stigmabegriffs bringt die jeweils Betroffenen in den Vorzug eines soziologisch anerkannten Opferstatus. Genau dieser soll und darf den Rechtsextremisten in der BRD nicht zugestanden werden. (ICE2)
Der Beitrag wendet sich gegen die Auffassung, Prostitution sei ein Beruf wie jeder andere auch. Mit dieser Position, die aus dem Umkreis der Prostituiertenbewegung stammt, wird für eine Entdiskriminierung der Prostituierten gestritten und deren Selbstorganisation gefordert. In dem Beitrag wird darauf hingewiesen, daß Prostitution von den Sozialwissenschaften keineswegs als 'normaler Beruf' angesehen wird. Die Forschung orientiert sich eher an den Kategorien der Abweichung, der Randständigkeit und der Sozialisation. Im vorliegenden Beitrag wird gezeigt, daß Prostitution eine Tätigkeit ist, die kaum Gemeinsamkeiten mit konventionellen Berufen aufweist. Daraus wird der Schluß gezogen, daß es nicht sinnvoll ist, die Gleichstellung von Prostitution mit konventionellen Berufen zu fordern. Aus strukturellen Gründen kann es nicht gelingen, eine schlagkräftige Interessenvertretung der Prostituierten aufzubauen. Es ist unrealistisch, die Probleme durch und von Prostitution durch berufsständische Aktivitäten lösen zu wollen. (pka)
In den Sozialwissenschaften und in der Gesellschaft wächst das Interesse an der theoretischen und praktischen Bewältigung sozialer Probleme. Dennoch ist dieses Forschungsfeld im Hinblick auf theoretische Hintergründe vernachlässigt worden. In diesem Handbuch wird erstmals im deutschsprachigen Raum das disparate Wissen über soziale Probleme gesammelt und systematisch zusammengefaßt. Neben den zentralen Problemen moderner Gesellschaften - Armut, Arbeitslosigkeit, ethnische Minderheiten, Frauendiskriminierung, Gewalt, Körperbehinderung, Drogenmißbrauch, Alter und Altern u. a. - behandelt das Handbuch auch die Entstehung und die sich wandelnden Bewertungen sozialer Probleme. Damit verbunden ist eine Analyse der Berufe, Organisationen und Institutionen, die sich mit der Bewältigung sozialer Probleme befassen. Darüber hinaus werden die Methoden und Probleme der empirischen Forschung ausführlich dargestellt. Das Buch schließt somit eine große Forschungslücke. Die Beiträge haben eine klare soziologische Orientierung, vermitteln aber auch Juristen, Psychologen, Pädagogen, Sozialarbeitern, Politikern und interessierten Laien alle wichtigen Informationen
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In: Soziologische Analysen: Referate aus den Veranstaltungen der Sektionen der Deutschen Gesellschaft für Soziologie und der ad-hoc-Gruppen beim 19. Deutschen Soziologentag (Berlin, 17.-20. April 1979), S. 384-388
In dem Beitrag wird das derzeit zu beobachtende verstärkte Interesse in der westdeutschen Soziologie an der theoretischen Analyse sozialer Probleme diskutiert. Es wird verdeutlicht, daß die bisherigen Aktivitäten wesentlich bestimmt sind durch die Aufarbeitung der nordamerikanischen Theoriedebatte. Als auffällig wird bemerkt, daß sich die westdeutsche Debatte an den radikalen, Problementstehung- und -erzeugung für identisch haltenden Theorieansätzen zwar strukturiert, in einem Großteil der eingebrachten Beiträge dann jedoch andere Wege verfolgt werden: Ähnlich wie im Bereich von Devianztheorie werden mehr und mehr vermittelnde Standpunkte eingenommen, plädiert man dementsprechend für die Berücksichtigung von sowohl sozialer Situation als auch ihrer Aneignung, für die Analyse von Problembedingungen und Problemgenese. Es wird herausgearbeitet, daß sich die Besonderheiten der hiesigen Auseinandersetzung mit Problemtheorie wesentlich durch die traditionelle Betonung des Zusammenhangs von sozialen Problemen einerseits, formaler Kontrolle sowie Normbildung andererseits ergeben: Während in den USA die Entdeckung und Politisierung sozialer Ungerechtigkeiten durch Protestbewegungen den Erfahrungshintergrund theoretischen Bemühens bildet und von daher Gruppen- und Kommunikationsphänomene bevorzugt in den Blick gelangen, orientiert man sich hierzulande weit stärker an den Bezügen und Folgen staatlichen Handelns. Abschließend führen die Überlegungen zu der Forderung nach Klärung der Fragen, wann und wie Kontrolle Probleme (mit)produziert, bereits problematisierte Sachverhalte perpetuiert oder aber unproblematisch macht, durch Bearbeitung bestimmter Problemlagen weitere schafft, gesellschaftliche Problematisierungsprozesse unterdrückt und aufhält, als Ärgernis wahrgenommen und selbst zum Problem gemacht wird. (RW)